Archiv 02
Langjähriger Schulleiter nun im Ruhestand
41 Jahre lang hat Jürgen Schwartz als Lehrer in Beelitz gearbeitet, die letzten 16 davon als Schulleiter des Sally-Bein-Gymnasiums. 16.
Februar 2021 externer Link : beelitz.de
Preis für den
„Beelitzer Postkutscher“ 16. Februar 2021 externer Link : beelitz.de
"Monopoly" und "Mensch ärgere Dich nicht!" bekommen Konkurrenz - und zwar vom Spiel "Der Beelitzer Postkutscher". PDF BN September 2020 Seite 17
„Kinder und Jugendliche sollen Spaß am Lernen haben und auch die Geschichte ihrer Heimatregion spielerisch erfahren“ - Justine Remus
Corona-Fälle im
Rathaus aufgetreten - Stadtverwaltung derzeit nur eingeschränkt im Einsatz 10. Februar 2021 externer Link : beelitz.de
Alles außer Krise 27. Januar 2021
Ein Abschied, der auch optimistisch
stimmt 27. Januar 2021
Patenschaften, die etwas Bleibendes schaffen 27. Januar 2021 externer Link : beelitz.de
Wer braucht Hilfe, wer möchte helfen? 27. Januar 2021 von Marie Fechner
Öffentliche Grünflächen in Beelitz sollen ökologischer
werden 22. Januar 2021
15 Jahre Energiesparpartnerschaft 21.01.2021 von Marie Fechner Fairtrade
Neue Zukunft für einstiges Struik-Gelände 20. Januar 2021 externer Link : beelitz.de
Schulspeisung "to go" fürs Lernen zu Hause 15. Januar 2021 externer Link : beelitz.de
interner Link: Jens Gaede
Impfstart in Beelitz 15. Januar 2021 externer Link : beelitz.de
interner Link: Negendanksland
Ireen Schick - Für den Traumberuf noch einmal auf die Schulbank 12. Januar 20201
Stadt erhält Fördermittel aus dem Digitalpakt - 116 Notebooks für das Lernen zu Hause 12. Januar 20201 externer Link : beelitz.de
Erster Teil des neuen Wohnquartiers genehmigt
8. Januar 20201 externer Link : beelitz.de
Kurz vor dem Jahreswechsel hat der Landkreis den ersten von zwei Teilbereichen des Bebauungsplanes "Wohnquartier Heilstätten" genehmigt.
siehe auch : Kultur in Beelitz-Heilstätten interner Link
Weihnachtsbeleuchtung geht in die Verlängerung
8. Januar 20201 externer Link : beelitz.de
Für die Laga wird der Altstadtspielplatz zur Abenteuerlandschaft
29. Dezember 2020 externer Link : laga-beelitz.de
interner Link : Bilddateien 2011
Der Weihnachtsmann fährt durch die Stadt 24. Dezember 2020
beelitz.de externer Link
Liebe Beelitzerinnen, liebe Beelitzer, liebe Kinder, 22. Dezember 2020
Viel auf und ab beim Spielmannszug Beelitz in 2020 22. Dezember 2020
Bäume gehören der Allgemeinheit 22. Dezember 2020
Beelitz will helfen, den Seddiner See zu retten
beelitz.de externer Link 11. Dezember 2020
Weitere Löschwasserbrunnen in den Wäldern in Betrieb genommen
beelitz.de externer Link 11. Dezember 2020 siehe auch : www.stützpunktfeuerwehr.de
Der Altstadtspielplatz geht auf Kur
beelitz.de externer
Link 11. Dezember 2020 interner Link :
Bilddateien 2011
Ein Stadtrundgang für überall - „Die Filme sind kleine Schätze geworden, welche die historischen Fotos gekonnt in
Szene setzen und mit den heutigen Ansichten verbinden“ beelitz.de externer Link 09. Dezember 2020
Viele Vorschläge zum ersten Beelitzer Bürgerhaushalt 08. Dezember 2020
Baustart für Buchholzer Dorfgemeinschaftshaus
beelitz.de externer Link 1. Dezember 2020
Website der Landesgartenschau Beelitz 2022 online 27. November 2020
Vorab-Bescherung für die Landesgartenschau 25. November 2020
Spezialzement in 1055 Meter Tiefe 20. November 2020 von Antje Schroeder
„Wir haben gelernt, ruhig zu bleiben“ 9. November 2020 von Antje Schroeder
Fairtrade : True Costs – Die wahren Kosten von Lebensmitteln
beelitz.de externer Link 9. November 2020 von Marie Fechner Fairtrade
Poststraße 19: Außensanierung fast abgeschlossen
beelitz.de externer Link 8. November 2020
Ein Baum mit Symbolwert 03. November 2020
Offener Brief des Bürgermeisters an die Beelitzer
Liebe Beelitzerinnen, liebe Beelitzer,
nun ist es also amtlich: Das öffentliche Leben wird in den kommenden Wochen wieder nahezu
vollständig heruntergefahren. Diese Entscheidung kommt in Anbetracht der letzthin stark zunehmenden Infektionszahlen zwar nicht gänzlich überraschend, dennoch ist die Ernüchterung bei uns allen
groß.
beelitz.de externer Link 29. Oktober 2020
Vom Vorderlader zum Lasergewehr von Antje Schroeder 29. Oktober 2020
Auf die Akteure kommt es
an
Das Projekt Fairtrade-Stadt lebt von der Beteiligung der Bürger und
Unternehmen 28. Oktober
2020
Marie Fechner Koordinatorin für kommunale
Entwicklungspolitik
Beelitzer Nachrichten PDF : Die Oktoberausgabe 2020 ist da
Reste einer möglichen Burg an der
Nieplitz entdeckt beelitz.de externer Link 28. Oktober 2020
Wo sich das Kindsein richtig lohnt : Wer das neue Gebäude der Kita „Borstel“ in Fichtenwalde betritt, wünscht sich fast zwangsläufig, nochmal Kind zu sein. Und wer das Glück
hat, tatsächlich Kind zu sein, will sich sofort hineinstürzen ins Abenteuer. beelitz.de externer Link 27. Oktober 2020
Auf dem Weg zum Freizeitpark am Wasserturm: Skateanlage in Beelitz eröffnet beelitz.de
externer Link 16. Oktober 2020
Wasserturm interner Link
Ein Baum für alle Kinder der Stadt < beelitz.de externer Link 16. Oktober 2020
Beelitz 27.01.2021
Wer braucht Hilfe, wer möchte helfen?
Der Verein „Beelitz hilft e.V.“ erweitert
seine Tätigkeiten vor dem Hintergrund des Lockdowns
Die meisten Beelitzer werden die Geschichte der Entstehung des Beelitz hilft e.V. aus Schäpe kennen, die eindrucksvoll gezeigt hat, dass schwierige Situationen auch wundervolle Dinge entstehen
lassen können.
Als während der Flüchtlingskrise im August 2015 plötzlich 80 syrische junge Männer in die Unterkunft der Erntehelfer eines Spargelbauern in Schäpe einquartiert wurden, stand das kleine
150-Einwohnerdorf vor einer großen Herausforderung. Denn nicht nur, dass sich die jungen Männer noch überhaupt nicht in Schäpe oder Beelitz auskannten und kein Wort Deutsch sprachen, es war
Wochenende und das bedeutete, dass keine Busse fuhren und es ohne Auto keine Einkaufsmöglichkeiten gab. An Vieles war vom Land Brandenburg und dem Kreis Potsdam-Mittelmark gedacht worden, doch
daran, dass die leeren Kühlschränke nicht gefüllt werden konnten, nicht.
Also haben sich engagierte Schäper kurzerhand bei einem Kennenlern-Frühstück mit den syrischen Gästen auf dem Spargelhof getroffen, zu dem der Spargelbauer eingeladen hatte. Dieser Einladung
kamen – zunächst zaghaft – immer mehr Syrer und Schäper nach. Hier konnten nicht nur erste Kontakte geknüpft wurden, es wurden auch spontan Fahrräder organisiert, um den Syrern das Leben zu
erleichtern. Als dann noch eine WhatsApp Gruppe gegründet wurde, über die unter anderem Unterstützung bei Arztbesuchen, Deutschunterricht und Behördengängen organisiert werden konnten, war aus
der spontanen Nachbarschaftshilfe „Schäpe hilft!“ eine Mission geworden, aus dem später der Verein Beelitz hilft e.V. hervorging.
Auch heute hilft der Verein weiterhin Menschen mit Migrationshintergrund, die nach Beelitz kommen und hat sich inzwischen mit anderen Vereinen und Einrichtungen in der Region vernetzt, wodurch
weitere gegenseitige Unterstützungsaktionen und andauernde Kooperationen entstanden sind. Zum Beispiel unterstützt der Verein das Jungenwohnhaus in Beelitz-Heilstätten und ermöglichte so die
beiden letzten Ferienfahrten der Minderjährigen. Auch auf Bundesebene wurde das Engagement von Beelitz hilft e.V. wahrgenommen und bei dem „Machen! 2020“ Ideenwettbewerb in der Kategorie
„Lebensqualität stiften und Zusammenhalt vor Ort stärken“ mit einem Preisgeld von 5.000,- EURO honoriert.
Das gerade vergangene Jahr 2020, das zu großen Teilen von Corona bestimmt war, hat nun aber neue Herausforderungen offenbart: Denn einige Bürger – und es sind meist die, die auch ohne Corona
schon vermehrt mit alltäglichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben – haben die Lockdowns und die damit verbundenen Isolationen besonders stark zu spüren bekommen. Aus diesem Grund möchten die
Vereinsvorsitzenden Michael Holstein und Doreen Stuwe die Tätigkeiten des Vereins erweitern. Es soll auch älteren, alleinstehenden, hilfsbedürftigen und kranken
Menschen geholfen werden. Ob es darum geht Einkäufe zu erledigen oder einen Arzttermin wahrnehmen zu können, eine Gardinenstange anzubringen, eine Waschmaschine anzuschließen oder eine neue Lampe
zu bestellen… manchmal weiß man einfach nicht, wen man um Hilfe bitten könnte, obwohl es sicherlich viele Menschen gäbe, die eine schnelle und unkomplizierte Lösung wüssten.
Der Beelitz hilft e.V. möchte hier gerne als
Vermittler fungieren, um denen Unterstützung zuteilwerden zu lassen, die sie benötigen und Hilfswilligen die Möglichkeit zu geben, sich einzubringen und ihren Mitmenschen gegenüber solidarisch zu
zeigen. Damit können die (Alltags-)Probleme, die besonders Corona hervorgerufen hat, angegangen und der Zusammenhalt in der Stadt noch weiter gestärkt werden.
Dieser Artikel soll nicht nur eine Übersicht der Tätigkeiten des Beelitz hilft e.V. geben, sondern gleichzeitig ein Angebot an alle Beelitzer sein, den Verein zu nutzen! Wenn Sie Hilfe im Alltag
benötigen oder gerne Ihren Mitmen-schen helfen und sich ehrenamtlich engagieren möchten (Sie müssen dafür kein Mitglied sein), melden Sie sich unter der Festnetznummer 033204 638920 (bitte
hinterlassen Sie eine Nachricht unter Angabe Ihres Namens und Ihrer Nummer auf dem Anrufbeantworter, wenn Sie niemanden direkt erreichen) oder per Mail an info@beelitz-hilft.de!
Text : Marie Fechner, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik
Beelitz 22.01.2021
Öffentliche Grünflächen in Beelitz sollen ökologischer werden
Für die ökologische Aufwertung von öffentlichen Grünflächen wurde jetzt eine Studie im Auftrag der Stadt erstellt – vom Verein Blühstreifen Beelitz
e.V.
An den Rändern zerfahren, in der Mitte vertrocknet und zumeist ohne jeden Mehrwert für Lebewesen – viele der öffentlichen Grünflächen in Beelitz und den Ortsteilen machen nicht den besten
Eindruck. Vor allem im Sommer, wenn das Gras kurz gehalten wird, bleibt es nicht allzu lange grün. Das soll sich nun ändern: Anstatt ansonsten ungenutzte Bereiche regelmäßig zu mähen, soll sich
die Natur hier mehr entfalten können, sollen dadurch auch Insekten, Vögel und Kleinsäuger einen neuen Lebensraum bekommen.
Nachdem die Stadtverordnetenversammlung im vergangenen Jahr beschlossen hatte, ein sogenanntes „geändertes Mahdregime“ für den Umgang mit öffentlichen Grünflächen einzuführen, liegen jetzt sehr konkrete Empfehlungen für jeden einzelnen Abschnitt zunächst in den
Ortsteilen bis auf Fichtenwalde und die Beelitzer Kernstadt vor. Der Bürgermeister hatte den Blühstreifen Beelitz e.V. damit beauftragt, die Flächen unter die Lupe zu nehmen und Vorschläge zu
erarbeiten. Herausgekommen ist ein 265 Seiten starker Katalog, den Kerstin und Lutz Pahl vom Verein zusammengestellt haben. Im vergangenen Sommer haben sie die Ortsteile besucht, dort die
Grünflächen dokumentiert und überlegt, wo es sinnvoll wäre, Wiesen wachsen zu lassen anstatt Rasen zu mähen, und was man sonst noch machen kann, um die Flächen ökologisch aufzuwerten.
„In den Grünanlagen steckt ein großes Potenzial für die heimische Tier- und Pflanzenwelt, wenn entsprechend mit ihnen umgegangen wird“, sagt Bürgermeister Bernhard
Knuth, der auch Schirmherr des Blühstreifen e.V. ist. „Deshalb bin ich sehr froh, dass der Verein diesen Auftrag übernommen hat. Immerhin sind hier Experten am Werk, die schon viele
private Flächen im Stadtgebiet in Kooperation mit den Eigentümern zum Blühen gebracht haben - und damit viel für die heimische Insektenwelt getan haben.“
Vor allem mit hiesigen Landwirten, aber auch vielen privaten Grundstücksbesitzern hat der Verein in den vergangenen Jahren Blühflächen geschaffen. „Der Blick auf Grünanlagen muss sich insgesamt
verändern“, sagt Kerstin Pahl. Die Naturpädagogin ist Vorsitzende des Blühstreifen-Vereins und auch des
Grünen-Stadtverbandes. Dort wurde bereits eine Initiative gegen biologisch tote, aber zunehmend verbreitete Schottergärten gestartet. „Öffentliche Grünflächen haben einen enorm hohen Wert, und
der wird in Zukunft wegen des Klimawandels noch weiter zunehmen“, ist Kerstin Pahl sich sicher, „wenn man sie auch nachhaltig nutzt.“
Beim geänderten Mahdregime soll es nicht nur um die Frage gehen, wo wie oft gemäht wird, sondern auch um die Art und Weise: Wenn einzelne Inseln stehen bleiben, haben Lebewesen immerhin die
Chance, sich dorthin zurück zu ziehen. Und wenn diese ganzjährig nicht gemäht werden, haben die Insekten auch eine Überwinterungsmöglichkeit. Auf mineralische Düngung sollte nach Möglichkeit
verzichtet werden, ebenso wie auf das Mähen mit rotierenden Mähern oder Mulchern. Balkenmäher und Sensen wären die bessere Alternative. „Außerdem sollten einheimische Sträucher und Gehölze
angepflanzt werden statt Koniferen oder Lebensbaumhecken“, erläutert Lutz Pahl. Mit Gewächsen, die aus Nordamerika stammen, könnten einheimische Tiere nicht viel
anfangen.
Die einzelnen Vorschläge werden nun in der Verwaltung geprüft und danach in den Ortsbeiräten erörtert, damit dann mit dem Bauhof entsprechende Aufgaben abgestimmt werden können. Es gehe auch
darum, Akzeptanz zu schaffen: „Viele Menschen halten selten gemähte Flächen für ungepflegt und unordentlich“, heißt es in der Ausarbeitung zum Mahdregime. Durch Erklärung der Maßnahmen zum Schutz
und Erhalt von Insekten und Vögeln, auch als Lebensgrundlagen der Menschen, ließe sich aber Verständnis gewinnen. Immerhin könnten die Folgen des Klimawandels vor Ort dadurch gemildert werden.
Und oft genug entsteht durch natürliche und blühende Wiesen am Straßenrand oder auf Plätzen ein freundlicheres Bild als bei einer sonnenverbrannten Rasenfläche.
Herzliche Grüße aus der Spargelstadt Beelitz
Thomas Lähns Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Beelitz 13.01.2021
Für den Traumberuf noch einmal auf die Schulbank
Mit 44 Jahren, da geht’s noch einmal los
In ihrer Klasse ist sie die älteste Schülerin. Mit 44 Jahren sitzt Ireen Schick als gestandene Frau mit kaufmännischer Berufserfahrung und Mutter zweier erwachsener Kinder in der Fachschule für Sozialwesen in Potsdam-Hermannswerder
noch einmal auf der Schulbank. Nach der dreijährigen Teilzeitausbildung, wie sich das Modell mit wöchentlich zwei Unterrichtstagen in der Schule und drei Tagen in einer Praxis-Einrichtung nennt,
möchte sie den Abschluss einer Staatlich geprüften Erzieherin in der Tasche haben.
Ein Problem mit dem Alter hat sie nicht. Weder der Geräuschpegel und der körperliche Einsatz bei den Lütten in der Kita am Park noch die jüngeren Mitschüler seien belastend. „Aber 9 Stunden
mit Maske in der Schule - das ist sehr anstrengend“, sagt die Frau, deren lächelnden Mund man überhaupt nicht hinter einer Maske versteckt wissen will. „Wir sind eine toll gemischte Klasse. Die
Jüngste ist erst 18, es gibt aber auch noch 30- und 40-Jährige. Jeder Schüler profitiert von den Sicht- und Handlungsweisen des anderen“, berichtet die Salzbrunnerin.
Erst wenige Monate ist es her, dass sie ihren ersten Arbeitstag bei den Kindern ab drei Jahren erlebt, „abgewartet“ hat. Aber von den Beelitzer Kita-Kollegen sei sie „ganz lieb aufgenommen“
worden und Kinder empfingen sie gleich mit einem Kompliment: „Du hast aber schöne rote Haare“. Als der erste Arbeitstag damit endete, dass Knirpse Ireen Schick mit der Frage „Kommst du morgen aber wieder?“ verabschiedeten, war für die frischgebackene Auszubildende klar: „Der eingeschlagene Weg ist der richtige
und hat eine besondere Bedeutung in der eigenen Stadt.“ Dabei hegte sie schon lange den Wunsch, im pädagogisch-erzieherischen Bereich zu arbeiten. „Vielleicht hatte ich nie so den Mut gefunden“,
meint sie rückblickend.
Doch dann waren die Tochter und der Sohn aus dem Haus und bestärkten sie darin, sich das Neue zuzutrauen. So, wie es immer auch schon ihre eigene Mutter getan hatte. Heidi Siebert war selbst
jahrzehntelang Erzieherin in Buchholz und Beelitz. „Mach das doch“, habe sie oft zu ihrer Tochter gesagt. Dann kam der Schicksalsschlag. Viel zu früh musste sich Ireen Schick im Sommer 2019 von
ihrer geliebten Mutter verabschieden. „Sie war mein absolutes Vorbild und in mir steckt das Grundwesen meiner Mutter“, erzählt die 44-Jährige mit Zuversicht, aber auch mit Stolz.
Antje Lempke vom Fachbereich Jugend und Soziales findet es „immer generell spannend,
wenn sich jemand seine Träume erfüllen will“ und es sei „bemerkenswert“, dafür aus dem gestandenen Berufsleben zu wechseln. Ireen Schick gehört derzeit zu den 15 Auszubildenden in allen drei
Lehrjahren, die in den Beelitzer Kitas unterwegs sind. Und sie gehört zu dem guten Drittel aller Azubis, die einst selbst Kita-Kind in Beelitz waren. „Der Erziehernachwuchs macht uns keine
Sorgen“, sagt Antje Lempke. Man sei zufrieden mit der Anzahl und schätze, was die Azubis aus der Schule mitbringen, womit sich auch das angestammte Kita-Personal auseinandersetzen kann.
Diskussionen und Selbstreflexion seien „doch immer reizvoll“.
Der erste Azubi war im Jahr 2007 übrigens ein junger Mann, der heute stellvertretender Leiter einer Kita ist. „Bis zum August 2020 haben wir seitdem insgesamt 37 Erzieher-Ausbildungen ermöglicht,
darunter drei für Männer“, bilanziert Antje Lempke. 18 ausgebildete Erzieher wurden übernommen, vier haben die Stadt als Träger verlassen. Insgesamt angestellt sind momentan 152 Erzieher und
Azubis vor Ort; elf befinden sich in Elternzeit bzw. sind in froher Erwartung. Rund 1000 Kinder werden in den sieben kommunalen Kitas betreut.
Text Claudia Krause
Beelitz 22. Dezember 2020
Liebe Beelitzerinnen,
liebe Beelitzer,
liebe Kinder,
Weihnachten - diese Zeit bringt einige der schönsten Momente des Jahres mit sich: die vielen Lichter, die besondere Atmosphäre in unserer Stadt und auch die Stimmung der Menschen, die in den
Tagen vor dem Heiligen Abend immer noch freundlicher, noch fröhlicher als sonst ist, ja schon feierlich daher kommt. Ich persönlich freue mich immer sehr auf diese Tage, in denen man kleine und
größere Traditionen pflegt, Familienrituale aufleben lässt, an andere denkt und sich Zeit für sie nimmt, indem man ihnen zum Beispiel mal wieder eine Karte oder einen Brief schreibt, vielleicht
auch ein Päckchen packt.
Vieles ist uns in den vergangenen Monaten nicht möglich gewesen, vor allem das „Gemeinsame“ musste aufgrund der Corona-Pandemie auf der Strecke bleiben. Unsere Feste, Märkte und nun auch alle
liebgewordenen Veranstaltungen in der Adventszeit konnten in der bisherigen Form nicht stattfinden. Besonders jetzt ist es traurig, dass die Menschen Abstand halten müssen, in einer Zeit, in der
man eigentlich enger zusammenrückt. Aber das Zusammenrücken geht auch im übertragenen Sinne: Aneinander denken, miteinander reden, auch wenn es nur über das Telefon oder über den Gartenzaun ist.
Generell sollten wir in solchen Momenten mehr denn je, auf das Positive schauen. Aber was könnte das sein?
Allem voran sind die Infektionszahlen in unserem Stadtgebiet in diesem Herbst durchgängig im einstelligen Bereich, oft sogar bei Null geblieben - weil Sie, weil Ihr mit Augenmaß handelt, Euch
vorseht und eine bewundernswerte Rücksicht auf andere nehmt. In der Entwicklung der Stadt hat uns die Pandemie ebenfalls kaum etwas anhaben können:
Mit den Vorbereitungen auf die Landesgartenschau liegen wir voll im Zeitplan, jeder kann sehen, wie an der Nieplitz ein neuer Park für die Beelitzer entsteht.
Am Wasserturm (www.wasserturmpark.de) ziehen wir nach der Eröffnung des Trendsport-Bereiches den nächsten Bauabschnitt vor, damit - während das
Baugenehmigungsverfahren für das Freibad läuft - schon mal der restliche Park rund um den Wasserturm hergerichtet werden kann. Inmitten unserer Altstadt ist mit dem Haus in der Poststraße 19 ein
architektonisches Schmuckstück zurückgekehrt und auch viele andere, auch private Objekte sind eingerüstet und werden jetzt und in nächster Zeit saniert.
Wenn ich auf die vergangenen Monate zurückschaue, dann sehe ich kaum Ernüchterung, kaum Frust und vor allem keine Spur von Verzweiflung. Jeder, der in dieser Stadt lebt und arbeitet, hat Wege
gefunden, mit den Einschränkungen umzugehen. Unsere Gastronomen, die jetzt viel außer Haus verkaufen, unsere Vereine, die über Computer und Handy mit ihren Mitgliedern in Verbindung bleiben,
jetzt in der Adventszeit Kalendertürchen in jedweder Form öffnen und für Überraschungen sorgen.
Unsere Kinder, die sich jeden Morgen frohen Mutes auf den Weg zur Schule machen und sich ihre Freude am Lernen und vor allem am Kindsein bewahren. Denke ich zurück an das Jahr 2020, so denke ich
an Hilfsbereitschaft, Menschlichkeit und an die Fähigkeit dieser Stadt, Probleme zu packen und letztendlich gemeinsam zu lösen. Weihnachten ist bekanntlich auch die Zeit der Hoffnung. Und zu der
haben wir allen Grund. Wir können sie aus so vielem schöpfen: Aus der Landesgartenschau in anderthalb Jahren, die unserer Stadt schon jetzt so viel Gutes beschert. Aus der weiterhin stabilen
wirtschaftlichen Situation in Beelitz. Aber vor allem können wir sie aus unserer Gemeinschaft schöpfen. Und uns darauf freuen, dass wir sie, sobald es möglich ist, auch wieder deutlich sichtbar
werden lassen. Auf Märkten, Festen und hoffentlich bald auch wieder in den Restaurants, in den Kulturstätten und den Geschäften.
Liebe Beelitzerinnen und Beelitzer, ich wünsche Ihnen und Euch ein besinnliches Weihnachtsfest im Kreise Eurer engsten Verwandten und über die heutzutage vielfältigen technischen Kanäle auch mit
weiter entfernt lebenden Angehörigen und Freunden. Kommt gut ins Neue Jahr, das uns all das wiederbringen möge, auf das wir in letzter Zeit verzichten mussten.
Euch, liebe Kinder, wünsche ich einen fleißigen Weihnachtsmann, strahlende Augen und viele glückliche Stunden in den kommenden Tagen. Uns allen wünsche ich Gesundheit - und dass wir das bleiben,
was wir sind: Eine vielfältige, aufgeschlossene und lebensfrohe Gemeinschaft.
Ihr und Euer
Bernhard Knuth,
Bürgermeister
siehe auch
www.trendsportanlage.web-bb.de
Beelitz 22. Dezember 2020
Viel auf und ab beim Spielmannszug Beelitz in 2020
Das Jahr 2020 begann für die Spielleute im Januar mit einem Auftritt bei der Grünen Woche in Berlin. Dort vertraten die Musiker die Stadt Beelitz mit anderen Beelitzer Akteuren und freuten sich
auf ein weiteres musikalisches Jahr. Dann kam es leider anders als geplant. Auch dem Verein hat Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Doch die Musiker ließen sich nicht entmutigen. Die
Übungsstunde wurde kurzerhand online per Chat und Videotelefonie durchgeführt und alle waren hoch motiviert und engagiert weiter zu üben. Im Sommer konnten dann die ‚richtigen‘ Übungsstunden
wiederaufgenommen werden. Auch bei einem Geburtstagsständchen in Treuenbrietzen konnten die Musiker dem Geburtstagskind eine Freude machen. Seit November müssen die Übungsstunden nun leider
wieder pausieren. Aber auch diesmal ließen sich die Musiker nicht entmutigen und bereiteten sich auf den 1. Digitalen Weihnachtsmarkt von Beelitz vor. Hier erfreuten sie die Beelitzer mit einem
traditionellen Weihnachtslied auf diesem Wege. Wie in jedem Jahr musiziert der Spielmannszug auch in 2021 kostenlos für Kindergärten und Schulen im Beelitzer Stadtgebiet, diese können
sich jederzeit gerne an den Spielmannszug wenden, um deren Feste kostenlos musikalisch untermalen zu lassen. Auch andere Auftrittsanfragen sind gerne gesehen.
Wer ebenfalls Lust hat ein Instrument zu erlernen, kann sich gerne an kontakt@spielmannszug-beelitz.de wenden und die derzeitigen Möglichkeiten erfragen. Jeder ist herzlich eingeladen! Es sind
keine Vorkenntnisse erforderlich, Instrumente werden kostenlos gestellt.
Der Spielmannszug wünscht allen Mitgliedern und ihren Familien, Sponsoren, den Beelitzer Vereinen und Institutionen, sowie allen Bürgerinnen und Bürgern besinnliche Festtage und einen guten
Rutsch ins neue Jahr. Bleiben Sie gesund!
Weitere Informationen unter:
www.spielmannszug-beelitz.de facebook.com/SpielmannszugBeelitz
kontakt@spielmannszug-beelitz.de oder telefonisch unter 033204/63489
Beelitz 22. Dezember 2022
Bäume gehören der Allgemeinheit
Zum Leitartikel in der Oktober-Ausgabe : Da hat sich die Redaktion auf Seite
2 aber mal richtig Luft gemacht! Das muss ja sicher auch mal sein...
Der Arbeit des Bürgermeisters, der Verwaltung und besonders auch der Redaktion der Beelitzer Nachrichten ist nicht genug zu danken. Eine vielfältige und bunte Zeitung bildet das Leben in unserer
Stadt ab und landet Monat für Monat pünktlich im privaten Kasten. Darüber sind wir froh und dafür sind wir den "Machern" dankbar. Dennoch möchte ich mich heute zu ihren Äußerungen zurück melden.
Ich hoffe, in einem humorigen und keineswegs feindseligen Tonfall.
Es macht etwas hilflos, in die Ecke der "notorischen Meckerköppe" gestellt zu werden. So empfinde ich mich persönlich nicht und auch nicht der gesamte Vorstand des Ortsverbands. Online-Petitionen
stehen allen Bürgern offen, egal woher sie kommen. Nun ist das Gute an den Petitionen, dass man nicht nur Unterschriften von weither filtern kann, sondern auch herausfindet, dass 600
Unterschriften direkt aus Beelitz oder dem unmittelbaren Umland stammen, genauso wie die umfassende Diskussion auf facebook. Diese Menschen sind nicht nur Fans alter Bäume, sondern sorgen sich um
unser Klima und den Zustand der Natur. Und was würden diese Menschen wohl sagen, wenn die "Grünen" dazu geschwiegen hätten? Nein, und die Bäume "gehören" nicht einigen Anwohnern, die sich über
Laub und Schatten ärgern. Straßen, genauso wie alte (und junge) Bäume gehören der Allgemeinheit und daher bedarf es auch einer nachvollziehbaren Abwägung der unterschiedlichen Interessen, die
gerichtlich dann auch überprüft werden dürfen.
Wir leben in Zeiten des Umbruchs und so ist es für uns "Baumschützer" eben nicht hinnehmbar, dass sich verantwortliche Behörden hinter Richtlinien und Merkblättern verschanzen. Man kann Dinge
immer auch verändern und immer weiter verbessern. Es wäre prima, wenn dies ausschließlich an der Sache erfolgen würde und frei von persönliche Angriffen ablaufen könnte. Dafür stehen wir
ein!
Wenn nun eine Sache, sagen wir mal die Baumfällungen in der Brücker Str. nicht zu ändern ist, dann darf die fragende Öffentlichkeit aber wenigstens nachvollziehbare Antworten und in diesem Fall
auch nachvollziehbare Unterlagen erwarten. Beides war uns als OV nicht möglich zu bekommen. Änderungen werden ganz allgemein übrigens meistens durch den Druck der Straße erreicht. Eine engagierte
und aufgeklärte Öffentlichkeit ist daher unabdingbar für den gesellschaftlichen Fortschritt. Die Mittel der Straße sind demokratisch legitimiert und daher zulässig. Eine Verwaltung hält das doch
aus. Aber warum ich mich eigentlich dazu nochmals melden will, ist ihr Vorwurf, dass die vielen Hundert Ausgleichspflanzungen in der Petition nicht genannt wurden.
Der festgesetzte Ausgleich besteht Vorort in 8 Bäumen und in 94 bereits erfolgten Baumpflanzungen in Gutenpaaren-Roskow, Zitz und Gömnigk-Brück. Diese Pflanzungen haben keinen Bezug zu Beelitz
und ersetzen somit nicht den ökologischen Schaden, der entstanden ist. Dank unserer Verhandlungen besteht nun die Chance, dass der Landesbetrieb Straßen in Beelitz 200 bis 300 Bäume pflanzen
will, wenn die Verwaltung dafür Flächen benennt. Wir haben der Stadt dazu Vorschläge unterbreitet und hoffen sehr, dass die vielen hundert erwähnten Bäume dann 2021 auch Wirklichkeit
werden.
Kerstin Pahl
Vorstand Ortsverband Bündnis 90/Grüne
Viele Vorschläge zum ersten Beelitzer Bürgerhaushalt
Beelitz 08. Dezember 2020
Öffentliche Papierkörbe, digitale Tempo-Warntafeln, Sitzbänke und neue Bäume – all das und noch viele weitere Anschaffungen stehen auf der Wunschliste für den Bürgerhaushalt der Stadt Beelitz.
Mit Beginn des kommenden Jahres stehen den Einwohnern erstmals insgesamt 90 000 Euro zur Verfügung, über deren Verwendung sie selbst entscheiden dürfen. Insgesamt 70 Vorschläge waren bis zum
Stichtag am 30. September im Rathaus eingereicht worden, sie alle sind im Hinblick auf wesentliche Voraussetzungen wie kommunale Zuständigkeit, Gemeinnutz, Realisierbarkeit oder die Vereinbarkeit
mit rechtlichen Gegebenheiten geprüft worden. 54 haben dem standgehalten und können nun in den Ortsteilen zur Abstimmung gebracht werden.
„Die vielen Ideen zeigen, dass wir mit dem Bürgerhaushalt den richtigen Weg gehen“, sagt Bürgermeister Bernhard Knuth. „Die Menschen machen sich Gedanken über ihr
Umfeld und darüber, wie sie es verbessern können.“ Zwar arbeite die Stadt selbst täglich dafür, die Lebensqualität für die Einwohnerschaft weiter zu erhöhen, „aber manchmal sind es schon kleine
Dinge, die das Wohlgefühl steigern“, so der Bürgermeister weiter. „Und indem diese Vorhaben dann durch die Bürger angeregt und auch beschlossen werden, steigt auch die Bindung der Beelitzer an
ihren jeweiligen Ortsteil und die Stadt insgesamt.“
Damit über die gesamten 90 000 Euro nicht einfach die Einwohnermehrheit eines der größeren Beelitzer Ortsteile allein bestimmen kann, wird die Summe aufgeteilt. So erhält jeder der zwölf
Ortsteile einen Sockelbetrag von 5000 Euro pro Jahr, die übrigen 30.000 Euro werden entsprechend der Einwohnerzahl verteilt. Die Abstimmung über die Projekte soll über die
Ortsbeiräte erfolgen: Sie laden zur Bürgerversammlung ein, in der dann jeder Anwesende drei Stimmen zur Verfügung hat, die er oder sie wie bei der Kommunalwahl alle für seinen Favoriten geben
oder auf mehrere Vorschläge aufteilen darf. Die Ortsteile können aber auch Geld ansparen und es dann für größere Projekte im Rahmen des Bürgerhaushaltes ausgeben.
Die Vorschläge sehen in vielen Ortsteilen Projekte für die Freizeitgestaltung vor, so sind Tischtennisplatten im Beelitzer Platanenring und auch am Elsholzer Dorfplatz angeregt worden. Dort soll
auch ein Backofen entstehen, so eine weitere Idee, in dem zu Ortsfesten gemeinsam Brot und Kuchen gebacken werden kann. Aus Buchholz kam unter anderem der Wunsch, den Dorfteich zu revitalisieren
und auch überdachte Sitzgarnituren anzuschaffen. Die kann man sich auch in Busendorf gut vorstellen, und auch in Fichtenwalde, und zwar im Wäldchen zwischen Straße der Einheit, Brücker Weg und
Wilmersdorfer Straße. Allein aus diesem Ortsteil kamen 25 Vorschläge. So kann wird auch der Bau eines Trimm-Dich-Pfades mit Outdoor-Sportgeräten im Ort vorgeschlagen, ebenso wie ein
Hundespielplatz und zusätzliche Fahrradbügel. Schon jetzt abgelehnt werden musste indes unter anderem der Vorschlag, eine Bar im Ort zu schaffen – aufgrund der Folgekosten, aber auch der Frage
der Zuständigkeit.
Ebenfalls viele Ideen sind in Salzbrunn entstanden: Eine Rundbank um die Linde im Gemeindeteil Birkhorst, Bänke vor der Kirche oder ein Beamer mit Leinwand für das Dorfgemeinschaftshaus stehen
auf der Wunschliste. Eine weitere Idee ist der Bau eines Aussichtsturms in den Wiesen an der Nieplitz als „Drei-Kirchen-Blick“ auf die schönen Türme von Salzbrunn, Reesdorf und Schäpe. Und auch
aus anderen Orsteilen gibt es Vorschläge wie ein Grill am Gemeindezentrum in Schäpe, die Erweiterung des Spielplatzes in Reesdorf oder Verkehrssicherungsmaßnahmen in Rieben, unter anderem durch
Schilder, die auf spielende Kinder hinweisen und eine Tafel mit Tempoanzeige. In Zauchwitz indes gibt es den Wunsch, dem bestehenden Projekt der „Arbeitsgruppe Spielplatz“ mit Geld aus dem
Bürgerhaushalt den Rücken zu stärken. 2019 hatte es eine erste Sitzung des Zauchwitzer Jugendortsbeirates gegeben mit dem Ergebnis, dass sich die Kinder und Jugendlichen Gräte wünschen, „an denen
sie sich auch in sportiver „Parcours Art“ ausprobieren können, sowie ein Treffpunkt mit einer Wetterschutzhütte unter anderem mit der Möglichkeit zu grillen“.
Herzliche Grüße aus der Spargelstadt Beelitz
Thomas Lähns Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Vorfreude auf das Gartenfest: Website der Landesgartenschau Beelitz 2022 online
Beelitz 30. November 2020
500 Tage vor Beginn der Landesgartenschau Beelitz 2022 können Interessierte in entspannter Atmosphäre einen Bummel über das Gelände unternehmen und erste Eindrücke vom „Gartenfest für alle Sinne“
gewinnen. Die Laga-Homepage www.laga-beelitz.de, die u.a. eine interaktive Karte enthält, wurde heute freigeschaltet.
Bürgermeister und Laga-Geschäftsführer Bernhard Knuth: „Unsere beliebten Führungen über das künftige Gartenschau-Gelände mussten wir Corona-bedingt leider
absagen. Umso mehr freue ich mich, dass Interessierte aus Brandenburg, Berlin und weit darüber hinaus jetzt sogar von zuhause aus am Computer oder dem Smartphone auf dem Laufenden bleiben –
beispielsweise über die Arbeit unserer Gärtnerinnen und Gärtner, die das, was bereits fertig ist sehr gut in Schuss halten.“
Die neue Website bietet Informationen über die historische Innenstadt und die Ortsteile, den Park an der Nieplitz und die Archegärten – also das Kerngelände der Landesgartenschau. Sie soll die
Vorfreude auf das 201-Tage währende Gartenfest wecken, das am 14. April 2022 beginnt. Im Bereich der Archegärten rollen die Bagger und LKW, es schlängeln sich bereits die Wege durchs Gelände und
der Mühlenteich nimmt zusehends Gestalt an. Oder die historische Mühle, gerade mal einen Steinwurf entfernt. Hier werden später einmal Werke regionaler Künstlerinnen und Künstler zu sehen
sein.
Bernhard Knuth: „Auch im künftigen Festspielareal geht es deutlich voran. Hier entsteht die Bühne, auf der wir beispielsweise an jedem Sonntag zum Beelitzer Sommergarten einladen werden und auf
der sich neben Prominenten auch Akteure aus Beelitz, den Ortsteilen und der Region präsentieren können. Ich freue mich auch sehr darüber, dass es uns gelungen ist, für die 14 thematisch
wechselnden Blumenschauen mit der Pfarrkirche St. Marien-St. Nicolai einen sehr besonderen Ort zu finden. Ringsherum, also mitten in der Beelitzer Altstadt, lädt 2022 während der
Landesgartenschau auch der Regionalmarkt ein. Er liegt nicht im eintrittspflichtigen Geländer der Gartenschau und ist immer frei erreichbar – ein Novum.“
Die Laga-Homepage informiert auch über Öffnungszeiten, Anreise und Eintrittspreise. So haben Kinder bis zum vollendeten 15. Lebensjahr kostenfreien Eintritt. Auch das Jugendbildungsangebot
„Grünes Klassenzimmer“ sowie Spielmöglichkeiten auf dem Laga-Gelände werden auf der Website vorgestellt. Fotografische Impressionen ergänzen das Angebot im Internet.
Zudem stellt sich das Laga-Team vor. Und das beliebte Beelitzer Maskottchen Spargelino wirbt als Gärtner für die Landesgartenschau 2022. Dass er auch im „Grünen Klassenzimmer“ und mit dem
Mikrofon eine prima Figur abgibt- auch davon können sich Interessierte auf der Laga-Homepage überzeugen.
Pressekontakt:
Marina Ringel,
Stadtverwaltung Beelitz
Berliner Str. 202
14547 Beelitz
Tel.: 033204-391 47
e-mail: ringel@beelitz.de
www.beelitz.de
Spezialzement in 1055 Meter Tiefe
Beelitz / Buchholz 20. November 2020
von Antje Schroeder
Zwei Jahre Arbeit rund um die Uhr: Der mittelständische Spezialist für Untergrundgasspeicher, VNG Gasspeicher GmbH (VGS) baut derzeit seinen Untergrundspeicher in Buchholz zurück. Dazu holt das
Unternehmen alle Innenrohre der 25 Bohrlöcher aus dem Boden raus und verfüllt sie nach allen Regeln der Kunst peu à peu von unten nach oben. „Wir wollen ordentlich vom Platz gehen“, sagt der für
den Rückbau zuständige Projektleiter der VGS, Holger Rummel.
Schon 2015 hatte das Unternehmen beschlossen, den 1976 errichteten Speicher stillzulegen und die Anlagen zurückzubauen. Die Gründe seien wirtschaftlicher Natur gewesen, sagt Rummel. Der Speicher
sei zu klein, dass sich eine für einen Weiterbetrieb notwendige Reinvestition lohnen würde. Nach 40 Jahren kämen derartige Anlagen an ihr Lebensende. Unterirdische Erdgasspeicher bilden eine Art
Netzwerk, um Verbrauchsschwankungen auszugleichen und vor Engpässen in der Versorgung zu schützen. Die VGS betreibt vier Speicher in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen und gehört zum
Gashandelskonzern Verbundnetz Gas. Die Muttergesellschaft ist ein europaweit tätiger Unternehmensverbund mit Hauptsitz in Leipzig und beschäftigt in den mehr als 20 Gesellschaften 1200
Mitarbeiter.
Zwischen 300 und 1055 Meter tief sind die Bohrlöcher in Buchholz – hunderte Meter unter dem Grundwasser. Sie zu verschließen, ist aufwändig, da hierfür Spezialzement verwendet und zwischendurch
immer wieder Druck- und Dichtigkeitstests durchgeführt werden müssen. Hochgradige Spezialisten sind dafür am Werk – zehn bis 15 Personen am Bohrloch und weitere zehn Leute, die Zufahrten und
Platzbauten errichten. „Wir kippen nicht einfach was rein und machen oben einen Deckel drauf“, sagt Rummel. Im August hat die VGS mit den Arbeiten begonnen. Dafür war ein umfangreiches
Genehmigungsverfahren bei der zuständigen Landesoberbehörde, dem Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg notwendig. Das letzte Gas ist in Buchholz im Jahr 2018 aus dem Speicher
geholt worden.
Bohrung für Bohrung arbeiten sich die Spezialisten vor. Das zweite Bohrloch an der B2 ist schon fast verschlossen. Um einfache Bohrlöcher „bergbaulich zu verwahren“, wie es im Fachjargon heißt,
brauchen Rummels Leute 30 Tage, bei komplizierteren können es schon mal zwei Monate werden. Bis November 2022 sollen sich die Arbeiten hinziehen. Die Fachleute sind an sieben Tagen in der Woche
und rund um die Uhr im Einsatz. Nur im Dezember und im Januar will Rummel eine Ausnahme machen – wenn die beiden Bohrlöcher in der Nähe von Salzbrunn rückgebaut werden. Um Lärmbelästigungen für
die Anwohner – durch das Klackern der Rohre und die Dieselgeneratoren – zu vermeiden, werde man dort nicht nachts arbeiten, sagt Rummel. Am Ende wird der Boden über dem Speicher, aus dem bisher
noch kleine Gasköpfe – ähnlich wie Hydranten – herausgucken, wieder landwirtschaftlich genutzt werden.
Im Untergrund von Buchholz war Erdgas in einem so genannten „Porenspeicher“ gelagert worden. Das Gas wurde dazu in das Porengestein unterhalb der Deckschickt gepresst und verdrängte damit Wasser.
Mit der Zeit kam das Wasser zurück und drückte das Gas wieder hinaus. Der Speicher in Buchholz konnte bis zu 175 Millionen Kubikmeter Gas speichern – ein Volumen, das ausreichte, um 30.000
Haushalte ein Jahr lang zu versorgen. In den letzten Jahren waren an dem Standort Buchholz bis zu zehn Menschen beschäftigt.
Der Ortsvorsteher von Buchholz, Torsten Boecke, sieht den Rückbau deshalb mit einem weinenden Auge. „Es ist ein Stück Geschichte, das Buchholz mitgeprägt hat.“ Seine Frau habe dort noch als Kind
in der Ferienarbeit Rohre gestrichen. Das Unternehmen sei auch als Sponsor aufgetreten, beispielsweise für Fußballtore. Es seien einige Buchholzer dort beschäftigt gewesen. Zu der
unternehmerischen Entscheidung könne er nichts sagen, sagt Boecke. Mit dem Rückbau des Untergrundspeichers werde jedoch nun der Wegfall eines Arbeitgebers „final besiegelt“, bedauert er. Antje
Schroeder
20. November 2020
Die Corona-Maßnahmen treffen die Seniorinnen und Senioren in den Wohnheimen besonders hart. Im Beelitzer Seniorenzentrum „Negen-danksland“ des Diakonissenhauses Berlin Teltow Lehnin versuchen alle, das Beste aus der schwierigen Situation zu machen. Von Corona-Fällen ist das Haus bisher verschont geblieben.
Mit dem Leiter der Einrichtung, Pfarrer Markus Kolbe, sprach Antje Schroeder.
Wie wollen Sie durch die Zeit des zweiten Lockdowns kommen?
Es ist eine Gratwanderung. Wir wollen unsere Bewohner so gut wie möglich vor einer Infektion schützen. Gleichzeitig möchten wir natürlich die Lebensqualität und auch das soziale Leben erhalten. Solange unser Haus nicht geschlossen werden muss, ermöglichen wir weiterhin Besuche.
Welche Einschränkungen gelten gegenwärtig im Seniorenzentrum Negendanksland?
Die Besuchszeit ist von 10:30 bis 17:30 Uhr und auf eine Stunde begrenzt. Die Angehörigen sollen sich einen Tag vorher telefonisch anmelden und am Eingang das Kontaktformular ausfüllen. Wir haben zudem die Abläufe angepasst. Die Bewohner müssen nicht mehr alle auf ihrem Zimmer essen, wie im ersten Lockdown, aber wir haben jetzt für das Essen kleinere Gruppen gebildet. In der einen Woche können die einen, in der anderen die anderen im Gemeinschaftsraum essen. Wir haben außerdem ein iPad, auf dem die Bewohner mit ihren Angehörigen über Facetime oder Skype kommunizieren können.
Ist die gerontopsychiatrische Tagesstätte geöffnet?
Sie ist mittlerweile wieder ganz normal geöffnet. Dort messen wir täglich bei allen Gästen Fieber und kontrollieren die Symptome. Es wird auch auf die Abstandsregeln geachtet und auf den Tischen stehen Plexiglas-Trennscheiben. Das war natürlich anfangs gewöhnungsbedürftig, aber mittlerweile gehen die Gäste ganz locker damit um. Neulich haben sie zum Beispiel so das Erntedankfest vorbereitet. Trotz der besonderen Situation sind die Stimmung und Atmosphäre fröhlich.
Wie stark leiden Ihre Bewohnerinnen und Bewohner unter der Corona-Krise?
Ich habe eher den Eindruck, dass vor allem die Angehörigen leiden. Die Bewohner selbst merken es natürlich, z.B. dass ihre Kinder nicht mehr so oft kommen können. Viele finden es auch schade, dass sie nicht den Geburtstag im Café verbringen oder mit ihren Familien hier unten im großen Saal feiern können. Aber die Vertreter des Bewohnerschaftsrats haben erst neulich gesagt: Tja, es ist eben jetzt eine schwierige Zeit, aber wir hoffen, dass es dann auch irgendwann durch ist. Und ganz ehrlich: Manche genießen auch die Ruhe.
Antigen-Schnelltests sollen die Bewohner von Altenheimen schützen. Sind diese in Ihrer Einrichtung mittlerweile verfügbar?
Wir haben sie bestellt und ich kann nur hoffen, dass die Firmen sie entsprechend schnell liefern können. Das dazu notwendige Testkonzept haben wir sofort erarbeitet und beim Gesundheitsamt eingereicht. Ein Schnelltest dauert nur 15 Minuten. Das werden wir voll ausnutzen, um Besuche und Kontakte zu ermöglichen.
Soll grundsätzlich jeder, der seine Mutter oder seinen Vater besuchen will, vorher getestet werden?
So sehen wir es vor. Wir müssen natürlich abwarten, ob wir dafür genügend Tests haben. Wir bekommen ja pro Bewohner zunächst für die kommenden 30 Tage eine festgelegte Anzahl von Tests. Es wäre nicht fair, wenn ein Bewohner – ich übertreibe jetzt mal – jeden Tag fünf Besuche bekommen und eine unglaubliche Anzahl von Schnelltests benötigen würde, und dann wären keine Tests mehr da für die Tochter eines anderen Bewohners, die nach langer Zeit endlich aus Sachsen oder Schleswig-Holstein kommen kann. Zusätzlich sollen alle Bewohner und Mitarbeiter einmal in der Woche getestet werden, aber auch Friseure oder Fußpfleger, die in unser Haus kommen, sofern das weiterhin erlaubt ist. Wir haben aber auch schon zuvor regelmäßig getestet.
„Viele aus unserer Belegschaft sind schon seit Jahren hier und fühlen sich mit dem Haus eng verbunden. Wer irgend kann, ist da.“
Bundesweit ist ein Pflegenotstand zu verzeichnen. Sind Sie davon ebenfalls betroffen?
Gottseidank noch nicht. Ich bin sehr dankbar dafür. Wir haben ein festes Team mit 20 Pflegefachkräften, Pflegekräften, Betreuungskräften und Hauswirtschaftern. Viele Mitarbeiter sind schon seit Jahren hier und fühlen sich mit dem Haus eng verbunden. Wer irgend kann, ist da. Bisher haben wir zum Glück kaum Krankenstand.
Was waren für Sie bisher in der Coronazeit die bewegendsten Erlebnisse?
Für mich war sehr bewegend, mit welcher Phantasie Angehörige und Bewohner versucht haben, in Kontakt zu bleiben. Es hat sich ja sogar ein neuer Begriff entwickelt, das „Fenstern“ – als die Wohnbereiche in der heißen Phase nicht zugänglich waren, haben die Bewohner wie Rapunzel aus ihrem Fenster ein Seil mit einem Korb heruntergelassen, in den die Angehörigen Überraschungen reingesteckt haben. Die Tanzschule Cifuentes hat immer wieder angeboten, ihre Lehrstunden bei uns im Hof abzuhalten. Das Blasorchester aus Buchholz hat gespielt, um unseren Senioren zu zeigen, dass sie nicht vergessen sind. Ich fand es auch super, dass der Bürgermeister immer wieder angerufen hat und sich erkundigt hat, was wir brauchen. Die Stadt hat dann auch Masken und Schutzausrüstung organisiert.
Was haben Sie aus der Zeit gelernt?
Wichtig ist es, mit den Angehörigen im Gespräch zu bleiben. Und wir haben gelernt, trotz der Unsicherheit, die überall zu spüren ist, ruhig zu bleiben. Ich sage immer: Heute ist heute und wir schauen, was wir heute möglich machen können. Ich hoffe, dass wir insgesamt entspannter bleiben, obwohl die Situation ja nicht weniger gefährlich ist als im Frühjahr.
Haben Sie auch mit Angehörigen zu tun, die keine Maske tragen wollen und selbst keine große Gefahr in Corona sehen?
Ja, natürlich. Es gibt Menschen, die einfach reinkommen, ohne zu klingeln oder sich anzumelden. Wir versuchen ja schon, keine abstrusen Auflagen zu machen. Trotzdem werden manchmal sogar die Mindestanforderungen – wie Mundschutz tragen, die Zeiten einzuhalten – ignoriert. Bisher habe ich noch keinen der Einrichtung verwiesen, wir sprechen das aber ganz deutlich an. Unsere Mitarbeiter verletzt es auch, wenn sie zu hören bekommen: „Wir lange wollen Sie meine Mutter noch einsperren?“ Hier wird niemand eingesperrt! Es kostet unsere Mitarbeiter viel Geduld und Kraft, die Bewohner und Angehörigen zu ermutigen, die Vorgaben einzuhalten.
„Es wäre absolut inhuman, die Seniorenzentren zu schließen und die Risikogruppen abzusondern, nur damit die Feierkultur weitergehen darf.“
Immer wieder werden Forderungen laut, die Risikogruppen stärker zu isolieren und dafür dem Rest der Bevölkerung mehr Freiheit zu lassen. Was halten Sie davon?
Ganz ehrlich, das finde ich unsozial. Unsere Senioren haben ja schon so viele Einschränkungen, dass wir denen nicht noch zusätzliche Dinge aufbrummen sollten. Es wäre absolut inhuman, die Seniorenzentren zu schließen und die Risikogruppen abzusondern, nur damit die Feierkultur weitergehen darf. Ich gönne jedem den Besuch in der Diskothek oder den Urlaub. Ich erwarte aber auch, dass in so angespannten Zeiten jeder ein Stück bereit ist, Verzicht zu üben zum Wohle aller.
Gibt es Ausnahmen von den strengen Besuchsregeln, beispielsweise wenn es ans Sterben geht?
Das ist für uns ganz wichtig. Wir haben immer gesagt, wenn jemand im Sterben liegt, müssen wir es in irgendeiner Weise möglich machen, dass sich die Liebsten verabschieden können. Das waren für uns immer ganz besondere Ausnahmen, weil diese Abschieds- und Sterbekultur zu unserem Haus gehört.
Beelitz 09.11.2020 von Antje Schroeder
siehe auch :
Beelitzer Nachrichten PDF - Informationen aus unserer Stadt 28. Jahrgang | Nr. 4 | 29. April 2020
Eigentümlich ruhig - und doch hoffnungsvoll
Im Seniorenzentrum können zurzeit keine Besuche empfangen werden. Kontakte gibt es aber schriftlich und durchs Fenster
https://beelitz.de/wp-content/uploads/2020/06/bn0420.pdf#page=13
Ein Baum mit Symbolwert
Beelitz 03.11.2020
Was zunächst nur als Alternative im Corona-Jahr gedacht war, soll nun Tradition werden: Mitte Oktober (externer Link Beelitz-News) hatte Bürgermeister Bernhard Knuth gemeinsam mit dem Baby-Willkommensdienst symbolisch eine Ess-Kastanie auf dem Laga-Gelände in Beelitz
gepflanzt, weil aufgrund der Pandemie eine gemeinsame Aktion mit den frischgebackenen Familien im Stadtgebiet ausgefallen war.
Da das Echo aus der Bürgerschaft durchweg positiv war, soll nun in jedem Jahr – zusätzlich zur gemeinsamen Pflanzung von Obstbäumen – ein größerer Baum gepflanzt werden, und das immer in einem
anderen Ortsteil.
„Es ist eine weitere schöne Möglichkeit, mit der wir unsere Verbundenheit mit den Beelitzer Familien und mit den Kindern zum Ausdruck bringen können und dabei auch noch etwas Gutes für unser
Stadtbild tun“, erklärt Bürgermeister Bernhard Knuth. Denn mehrjährige Kastanien, Eichen oder Buchen – die allesamt
erstklassiges Bastelmaterial für zu Hause oder für die Kita bieten - würden sich auch als Blickfang und Schattenspender gut auf den öffentlichen Plätzen zum Beispiel vor den
Dorfgemeinschaftshäusern machen.
„Schon jetzt haben unsere Ortsteile so viel mehr als nur die formelle Zugehörigkeit zur Spargelstadt gemein. Ich freue mich darauf, wenn wir mit den Bäumen nun noch weiteres Band schaffen, das
uns alle zusammenhält.“
Zugleich würde sich so die Möglichkeit eröffnen, dass auch künftig – wie bereits in diesem Jahr – die Obstbäume, von denen die Stadt jedem neugeborenen Kind einen sponsert, nicht mehr nur an
einer Stelle, sondern dezentral in den Ortsteilen zu pflanzen. Dafür können dann alle Familien zur zentralen Aktion, bei der ein Baum in einem Ortsteil ein neues zu Hause findet, zusammenkommen
und sich dabei kennen lernen.
Herzliche Grüße aus der Spargelstadt Beelitz
Thomas Lähns Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Vom Vorderlader zum Lasergewehr
Mit 555 Jahren ist die Beelitzer Schützengilde der wohl älteste Verein der Spargelstadt. Aus einer großen Feier wird in diesem Jahr leider nichts. Dennoch lohnt sich ein Blick auf die
ehrenamtliche Arbeit der Gilde, die sich über mehr Nachwuchs freuen würde
von Antje Schroeder
Mit einer großen Feier wird es wohl nichts - mal wieder, muss man leider sagen. Denn immer, wenn bei der Schützengilde Beelitz ein runder Jahrestag ansteht, kommen harte Schicksalsschläge
dazwischen: Der 450. Jahrestag konnte aufgrund des Ersten Weltkrieges nicht begangen werden. Der 500. fiel in die DDR-Zeit, als der traditionsreiche Verein verboten war. Nun, wo 555 Jahre
anstehen, verhindert die Corona-Pandemie, dass die Schützen mit ihren vielen Wegbegleitern und Freunden feiern. Aber wer auf eine so unwahrscheinlich umfangreiche Geschichte zurückblicken kann,
der lernt wohl auch, sich in Geduld zu üben.
„Man kann es nicht ändern“, sagt der heutige Vorsitzende der Schützengilde zu Beelitz-Mark 1465 e.V., Ingolf Schulz. Geplant war eine feierliche Versammlung, mit Besuch der befreundeten Ratinger
Grenadier Kompanie und gemeinsamem Schießen. „Nächstes Jahr können wir es hoffentlich nochmal offiziell nachholen“, sagt Schulz.
Die Schützen blicken als der wohl älteste Verein der Spargelstadt auf eine uralte Tradition zurück. Ursprünglich entstanden in den Städten des deutschen Mittelalters Schützengilden als
Vereinigungen wehrhafter Bürger, zur Verteidigung gegen Plünderer und Banditen. Bereits im Jahr 1393 wurden zwei Beelitzer Gewappnete und ein Schütze im Rahmen eines Städtebundes genannt.
Das Jahr 1465 sehen die Beelitzer Schützen als eigentliche Geburtsstunde ihrer Gilde: Sie wurden zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Markgraf Friedrich überließ an „unser lieben getreven die
Schutzenn“ ein Stück Land zum Bau einer Kapelle und eines Hospitals für arme Leute.
Seiher waren die Schützen immer in der Stadt präsent – ob in Frack und Zylinder wie auf einem Foto aus dem Jahr 1872 oder in waidmännisch anmutender Tracht im Jahr 1928. Im Jahr 1929 erwarb die
Schützengilde ein prächtiges Vereinshaus mit großem Festsaal am Schützenplatz. Der Verein gab Genussscheine heraus, die ihre Inhaber dazu berechtigten, die Ausschüttungen aus den
Wirtschaftsüberschüssen der Gilde abzuheben. Allerdings geriet die Gilde bald darauf in wirtschaftliche Probleme, musste 1941 ihr Gebäude am Schützen-platz abgeben. Heute ist dort die Filiale der
Volksbank untergebracht.
Zu den Glanzzeiten marschierten vom Bürgermeister bis zum Druckereibesitzer und anderen Honoratioren die Stadtoberen bei Umzügen voran. Heute hat der Schützenverein nur noch 32 Mitglie-der,
darunter drei Frauen. Dennoch zollt Bürgermeister Bernhard Knuth der langen Tradition und Arbeit der Schützen Respekt: „Die Schützengilde ist ein wichtiger Anker im gesellschaftlichen Leben der
Stadt, sorgt für eine lebendige Verbindung in unsere Partnerstadt. Und sie bildet als ältester Verein eine Brücke vom Damals ins Heute, über die sich Traditionspflege und Sport die Hand reichen“,
sagt Knuth.
Anders als in vielen westdeutschen Städten wurde in Ostdeutschland, so auch in Beelitz, die Tradition allerdings lange Jahre unterbrochen. Viele Schützenvereine – obwohl aus demokratischer
Vormärz-Tradition zunächst reserviert gegenüber dem Nationalsozialismus – hatten sich nach 1933 doch angepasst und vom NS-Regime vereinnahmen lassen. Und so verboten die Alliierten nach der
Kapitulation der Wehrmacht die Schützenvereine als Waffenträger zunächst ganz. Doch während in der BRD die Gilden, Bruderschaften und anderen Vereine mit der Gründung der Bundesrepublik wieder
zugelassen wurden, blieben sie in der DDR verboten.
Das hat Auswirkungen bis heute. Bei den Beelitzer Schützen, die sich erst nach 1990 neu gründen konnten, ist wenig über die Zeit während und vor dem zweiten Weltkrieg überliefert. Auch wie sich
der Verein im Nationalsozialismus verhalten hat, ob beispielsweise jüdische Mitglieder aus der Gilde ausgeschlossen wurden, ist wenig bekannt. Trotz wiederholter Aufrufe hätten sich kaum frühere
Schützen oder alte Beelitzer gemeldet, die noch aus erster Hand über die Zeit von früher berichten konnten, bedauert der stellvertretende Vorsitzende Lutz Bothe. Viele alte Beelitzer hatten aber
noch Originalstücke wie alte Satzungen oder Königsscheiben, die sie der Gilde brachten.
Vielleicht bringt es die lange Pause auch mit sich, dass die Schützen in Beelitz mehr auf das sportliche Schießen fokussiert sind als die Kameraden in Westdeutschland. Der Vorsitzende Ingolf
Schulz, pensionierter Bauleiter und zu DDR-Zeiten in der Gesellschaft für Sport und Technik aktiv, ist wie viele seiner Mitstreiter wegen des Schießsports zur Schützengilde gestoßen. Zwei
Jugendliche seien sogar von Beelitz auf die Sportschule gewechselt, sagt Sportleiter Detlef Schönrock. Die Beelitzer Schützen haben wiederholt Kreismeister und sogar Landesmeister gestellt. Auch
das Schießen auf den Vogel – im Westen bisweilen ein abgekartetes, zugleich für den Schützenkönig teures Spiel – wird hier sportlich ausgefochten.
Das Königsschießen wird regelmäßig im Rahmen des Schützenfestes ausgetragen. Alle zwei Jahre feiern die Schützen in Beelitz ein solches Fest, seit 2010 im Rahmen des Spargelfestes. In den anderen
Jahren besuchen die Mitglieder der Gilde oft und gerne den Partnerverein in Ratingen, mit dem sie eine über 20-jährige Freundschaft verbindet. Dann marschieren die Beelitzer auch dort mit in
ihrer „Tracht“, den grünen Vereinsjacken mit Schulterstücken und vielen Abzeichen und Orden. Zum Beelitzer Schützenfest kommt im Gegenzug regelmäßig eine Abordnung der Ratinger Grenadier Kompanie
mit ihrer blauen Tracht. Die diesjährigen Feierlichkeiten – zu denen unter ande-rem 20 Mann aus Ratingen zu Pferde kommen wollten – mussten aber leider Corona-bedingt ausfallen.
Allerdings geht den Beelitzer Schützen der Nachwuchs aus. „Wir haben nichts mehr, wo wir mit der Jugend trainieren können“, sagt Schulz. Die Schützen bräuchten eigentlich ein festes
Standquartier, wo sie ihre Schießanlage – zumindest für Luftgewehre – aufstellen können. Dazu sei man bereits an die Stadt herangetreten, so Schulz. Bei 32 Mitgliedern kann die Gilde jedoch
finanziell keine großen Sprünge machen. Die früheren Räume im Bahnhof musste der Verein schon vor Jahren aus finanziellen Gründen aufgeben. Die Erwachsenen können in Treuenbrietzen oder anderen
Schießständen der Region trainieren, für Jugendliche wäre der Weg zu weit und sie dürften auf den Großkaliberanlagen auch gar nicht trainieren.
Willkommen sei jeder, sagt Bothe – Männer, Frauen, Kinder. Rechtsradikale würde der Verein laut Schulz allerdings nicht aufnehmen. Ohnehin müssen die Mitglieder für das Schießen eine
Sachkundeprüfung absolvieren und werden von Polizei und Staatsanwaltschaft geprüft. „Wir sind kein militaristischer Verein, sondern pflegen die Tradition der Gilde und ein wenig auch der Stadt“,
sagt Bothe, der sich eingehend mit der Geschichte der Gilde befasst hat.
Trotz allem Traditionsbewusstsein hofft der Verein jetzt auf moderne Technik. Die Schützen haben ein Lasergewehr angeschafft – schießen wie in einem Computerspiel. „Wir hoffen, damit Jugendliche
zu gewinnen“, sagt Schönrock. Doch zumindest einen mittelgroßen Raum brauchen die Schützen dafür auch.
https://beelitz.de/wp-content/uploads/2020/10/Beelitzer-Nachrichten-Oktober-2020.pdf#page=16
weitere Informationen aus dem Rathaus Beelitz